Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH): Ein globales Problem für Kinderzähne
Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation, kurz MIH, ist eine häufige Entwicklungsstörung der Zähne, von der weltweit etwa jedes siebte Kind betroffen ist. Meist sind die ersten permanenten Molaren betroffen, aber auch die zentralen Inzisiven können Veränderungen aufweisen, wenn auch meist in geringerem Ausmaß. Auch die zweiten Milchmolaren (Hypomineralized Second Primary Molars, HSPM) oder die Eckzähne können betroffen sein. Kinder mit HSPM haben ein bis zu fünfmal höheres Risiko, später MIH zu entwickeln.
Die Schweregrade von MIH variieren stark – von leichten Opazitäten bis zu einem posteruptiven Schmelzeinbruch. Die Ursachen sind bisher nicht vollständig geklärt. Es gibt Hinweise auf Zusammenhänge mit pränatalen, perinatalen und postnatalen Erkrankungen sowie auf eine Exposition gegenüber Antibiotika oder Chemikalien wie Dioxin, Bisphenol A oder polychlorierten Biphenylen. Diese Zusammenhänge sind aber noch nicht abschließend wissenschaftlich belegt.
Klinisches Bild und Symptome
Kinder mit MIH zeigen häufig folgende Merkmale:
-
Abgegrenzte Opazitäten: cremeweiß bis gelb-braun
-
Defekter Schmelz: normale Schichtstärke, außer bei posteruptivem Abbau
-
Asymmetrische Läsionen
-
Erhöhtes Risiko, dass auch der kontralaterale Molar betroffen ist
- Zentralen Inzisiven: oft weniger schwer betroffen, können aber ästhetisch auffallen
Symptome:
- Post-eruptiver Schmelzeinbruch
- Schnelle Kariesentwicklung an betroffenen Zähnen
- Kurze Haltbarkeit von Restaurationen
- Überempfindliche und eingeschränkte Wirkung von Lokalanästhesie
- Zahnarztangst, oft durch wiederholte, unangenehme zahnärztliche Eingriffe in jungen Jahren
Prävention von zu Hause aus
Das Ziel der MIH-Behandlung ist es, den empfindlichen Zahnschmelz zu stärken, die Zähne zu desensibilisieren und den Komfort der kleinen Patienten zu erhöhen. Eine einfache, alltagstaugliche Anwendung ist dabei entscheidend, um eine hohe Compliance zu erreichen. Durch gezielte Mineralzufuhr lässt sich der geschwächte Schmelz stabilisieren und langfristig schützen.
Tooth Mousse – sanfte Stärkung ohne Fluorid


Tooth Mousse ist eine Remineralisationscreme mit bioverfügbarem Calcium und Phosphat, in Form des patentierten Wirkstoff Recaldent (CPP-ACP), der aus Milchkasein gewonnen wird. Sie unterstützt die Remineralisierung des Zahnschmelzes und bietet einen zusätzlichen Schutz vor Säureangriffen.
Die Creme enthält kein Fluorid. Zudem trägt sie zur Desensibilisierung empfindlicher Zähne bei und hilft, Beschwerden zu lindern.
Dank der fünf angenehmen Geschmacksrichtungen wird Tooth Mousse von Kindern besonders gut akzeptiert – ein wichtiger Faktor für die regelmäßige Anwendung zu Hause.
MI Paste Plus – kombinierte Mineral- und Fluoridstärkung


MI Paste Plus kombiniert die remineralisierenden Eigenschaften von Recaldent (CPP-ACP) mit 900 ppm Fluorid und bietet so einen noch intensiveren Schutz. Sie stärkt den Zahnschmelz, reduziert Überempfindlichkeiten und fördert die Mineralisierung von Schmelzläsionen.
Darüber hinaus optimiert sie die Fluoridaufnahme und schützt wirksam vor Säureangriffen. Sie puffert den pH-Wert der Plaque und hemmt Anlagerung und Wachstum kariogener Bakterien wie Streptococcus mutans und Streptococcus sobrinus.
In-Office Prävention
In der Praxis beginnt der wirksame Schutz MIH-betroffener Zähne mit gezielten professionellen Präventionsmaßnahmen. Diese sollen die Zahnoberflächen stabilisieren, Empfindlichkeiten reduzieren und einem Schmelzeinbruch vorbeugen. Frühzeitiges Handeln in der Zahnarztpraxis kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und Folgeschäden deutlich reduzieren.
Fuji TRIAGE – Frühzeitiger Oberflächenschutz für empfindliche Zähne


Fuji TRIAGE ist ein fließfähiger Glasionomer, der speziell für den Schutz und die Versiegelung empfindlicher Zahnoberflächen entwickelt wurde. Das Material dringt tief in die Fissuren ein und bildet eine schützende Barriere gegen Empfindlichkeiten und äußere Einflüsse.
Ein großer Vorteil ist die chemische Haftung, die auch in feuchter Umgebung zuverlässig funktioniert – ideal für den Einsatz bei durchbrechenden Zähnen. Fuji TRIAGE kann daher bereits angewendet werden, bevor die Zähne vollständig durchgebrochen sind, und bietet so einen frühzeitigen Schutz.
Die pinke Variante härtet durch die Wärme von Polymerisationsgeräten besonders schnell aus, wodurch sich die Behandlungszeit deutlich verkürzt. Der rosafarbene Farbton ermöglicht eine einfache Kontrolle während der Anwendung und eine gute zeitliche Überwachung.
MI Varnish – Professionelle Fluoridlackbehandlung mit Recaldent™ (CPP-ACP)


MI Varnish kombiniert bioverfügbares Calcium und Phosphat mit 22 400 ppm Fluorid und bietet eine fortschrittliche Desensibilisierung und Schmelzstärkung. Dank Recaldent™ (CPP-ACP) wird die Mineralversorgung des Zahnschmelzes gezielt unterstützt, wodurch die Zähne widerstandsfähiger gegenüber äußeren Reizen und Säureangriffen werden.
Der Lack lässt sich einfach auf saubere Zähne auftragen, auch ohne umfassende Vorbehandlungen, und ist damit praxisfreundlich und zeitsparend. Die zwei Geschmacksrichtungen – Erdbeer und Minze – erhöhen die Akzeptanz der Behandlung bei Kindern und Jugendlichen.
Wiederherstellen
Nach der Stärkung und dem Schutz der Zähne steht bei MIH-Patienten häufig die Wiederherstellung der geschädigten Zahnsubstanz im Fokus. Die besondere Herausforderung besteht darin, auf demineralisiertem Schmelz einen sicheren Haftverbund zu erreichen und gleichzeitig eine schonende, schnelle und kindgerechte Behandlung zu gewährleisten.
EQUIA Forte HT – Stabilität und Effizienz bei hypomineralisiertem Schmelz
EQUIA Forte HT ist ein Langzeit-Glas-Hybrid-Restaurationssystem, das speziell für die minimalinvasive Versorgung großer Defekte entwickelt wurde.
Es ermöglicht eine schnelle Bulk-Fill-Applikation – ideal in Situationen, in denen Feuchtigkeitskontrolle oder Isolierung schwierig sind.
Das Material haftet chemisch ohne zusätzlichen Haftvermittler, was einen entscheidenden Vorteil bei hypomineralisiertem Schmelz bietet, da dort eine mechanische Retention oft eingeschränkt ist.
Bei Kindern, die schwer zu betäuben sind, kann ein atraumatisches Vorgehen gewählt werden: Die Karies wird manuell entfernt, bevor die Restauration gelegt wird. Dank des Materials besteht nur ein geringes Risiko postoperativer Empfindlichkeiten, was den Komfort für junge Patienten deutlich erhöht.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Schnelligkeit – nach nur 3,5 Minuten ist die Restauration abgeschlossen. Dies reduziert die Behandlungsdauer und erleichtert die Versorgung ängstlicher oder unruhiger Kinder.
Durch die abschließende Anwendung eines Schutzlacks wird die Verschleißfestigkeit verbessert und der Nachbearbeitungsaufwand minimiert.
So bietet EQUIA Forte HT eine langlebige, effiziente und kindgerechte Lösung für die Wiederherstellung MIH-betroffener Zähne.














